Welche Probleme können beim Druckvorgang entstehen?
Ein 3D-Drucker ist nicht so unkompliziert zu verwenden, wie ein Drucker, der Papier bedruckt. Es können verschiedene Fehler während des Drucks auftreten, die sich aber in der Regel durch gute Planung im Vorfeld verhindern lassen. Nur ein paar davon werden hier genannt.
Die Details zur Behebung der Probleme sind in der Regel produktspezifisch und werden hier nur allgemein beschrieben.
Beachte unbedingt jeweils die Hinweise des Herstellers.
Problem: Das Druckerzeugnis verschiebt sich während des Drucks
Es kann passieren, dass das bisherige Druckerzeugnis sich nach einer Weile von der Heizplatte löst und auf dieser verrutscht. Ab diesem Moment kann der Drucker natürlich nicht mehr auf der richtigen Stelle weiterdrucken sondern druckt dann doch in die Luft. Der Druckvorgang sollte schnellstmöglich abgebrochen werden. Es wird nur unnötig Material verbraucht und der Drucker verschmutzt.
Lösungsmöglichkeiten:
- Erste-Schicht-Höhe: Die erste Schicht auf der Druckplatte muss nah genug gedruckt werden. Dafür gibt es eine z-Achse-Kalibrierung für die erste Schicht.
- Saubere Druckplatte: Die Druckplatte muss sauber und fettfrei sein.
- Haftung durch Rand: Ist die Auflagefläche auf der Druckplatte modellbedingt nur klein, so kann man im Slicer einen zusätzlichen Rand (z.B. 5mm) direkt am Objekt in der ersten Schicht erzeugen. Dieser zusätzliche Rand muss dann nach dem Druck abgeschnitten werden.
Problem: Fädenziehen ("Stringing") zwischen Druckelementen.
Dies geschieht, wenn das Filament aus der Düse in dünnen Fäden weiterfließt, während es sich zu einem anderen Teil des Objekts bewegt
Lösungsmöglichkeiten:
- Niedrigere Düsentemperatur: Eine niedrigere Düsentemperatur (5-10°C) kann das Auftreten von Fäden reduzieren.
- Filamentrückzug: Die Stärke, mit der der Extruder nach Abschluss eines Druckpunktes das Filament ein wenig in die Düse zurückzieht, kann verändert werden.
- Heißluftpistole: Wenn man vorsichtig genug ist, lassen sich mit ihr entstandene Fäden hinterher schmelzen, ohne das Druckerzeugnis zu beschädigen.
Problem: Es kommt kein Filament aus der Düse, der Extruder macht Klickgeräusche.
Wenn ein Motor Klickgeräusche macht, dann muss er mehr Kraft als vorgesehen für seine Bewegung ausüben und springt zur Entlastung einen Schritt zurück.
Wenn der Extruder diese Geräusche macht, dann heißt das, dass er kein Filament mehr transportieren kann und in der Regel eine Verstopfung im Extruder vorliegt.
Links an der Spitze des PTFE-Schlauchs sieht man, wie das Filament aufgestaut wurde.
Lösungsmöglichkeiten:
- Die Verstopfung muss natürlich beseitigt werden - folge den Anweisungen des Drucker-Herstellers - z.B.:
- Ist vielleicht nur das Filament verhakt?
- Filament entladen
- Lässt sich die Düse mit einer dünnen Nadel reinigen? (vorher die Düse aufheizen)
- Lässt sich das Restfilament von oben nachschieben?
- Wenn alles nichts hilft, muss das "Hotend" auseinandergebaut werden - vielleicht ist Filament im PTFE-Schlauch verklemmt (s. Bild oben).
- Betrachte noch einmal das Bild eines Extruders: Die Düse(6) ist heiß, kurz davor muss das Filament aber noch problemlos im PTFE-Schlauch(1) transportiert werden können. Deshalb muss der Kühlkörper(2) durch den Ventilator(3) ausreichend gekühlt werden. Fängt das Filament bereits im PTFE-Schlauch an zu schmelzen entstehen Probleme.
Darüber hinaus können natürlich zusätzliche Stoffe im Filament für besondere Effekte (z.B. Holzlook) zur Verstopfung der Düse selbst führen. - Geeignetes Filament: Wähle hochwertiges Filament.
- Kühlung: Achte auf ausreichende Kühlung: Die Raumtemperatur darf nicht zu hoch sein, der Ventilator muss schnell genug laufen. Reduziere evtl. die Düsentemperatur auch hier um ein paar Grad.
- Materialfluss: Achte darauf, dass das Material schnell genug den Extruder durchfließt.