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Implementierung

Grundstruktur

Die Funktionalität ließe sich unterschiedlich aufteilen. Am einfachsten ist es für uns hier allerdings, wenn sämtliche Funktionalität -mit Ausnahme der Initialisierung des Spiels- in der Frosch-Klasse enthalten ist.

Ein Frosch muss die eigene Kraft kennen. Beim Erzeugen eines Frosches soll dessen Startbild angegeben werden. Ein Frosch kann springen, essen und einen Storch treffen. Da wir das Spiel in Greenfoot implementieren, kann er auch eine act-Methode ausführen. Theoretisch könnte man die komplette Funktionalität in der act-Methode implementieren. Allerdings wäre diese dann schnell unübersichtlich, weswegen wir gesonderte Methoden zum springen, essen und Storch treffen implementieren wollen. Damit ergibt sich für den Anfang folgendes Klassendiagramm:

Klassendiagramm der Klasse Frosch mit Attribut kraft und Methoden springen, essen und treffeStorch

Aufgabe 1 - Vorlage öffnen

Lade die Vorlage herunter und erzeuge einen grünen und blauen Frosch. Die Dateinamen der passenden Bilder lauten "froschgruen.png" und "froschblau.png". Warum tritt nicht der gewünschte Effekt ein?

Dokumentation lesen

Zu den ersten Implementierungsschritten könnte z.B. gehören:

  • Beim Erzeugen des Frosches soll das Startbild gesetzt werden.
  • Der Frosch soll sich zufällig bewegen.
  • Wenn der Frosch keine Kraft mehr hat, soll Greenfoot anhalten.

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an einen Teil der Methoden, die Du dazu benötigst. Einige Methoden, die Du brauchen wirst, kennst Du allerdings noch gar nicht. Der effektivste Weg diese zu finden, ist meist, die Dokumentation der entsprechenden Klassen zu lesen.

Aufgabe 2 - Aufbau der Dokumentation

Öffne in Greenfoot unter dem Menüpunkt "Hilfe → Greenfoot Klassendokumentation" die Dokumentation der zu Greenfoot zugehörigen Klassen. Untersuche die Dokumentation und beschreibe möglichst genau wo man welche Informationen findet.

Aufgabe 3 - Methoden finden

Suche Methoden, welche die folgenden Aufgaben lösen. Notiere Dir dazu die Klasse, in der eine Methode steht, ob es sich um eine Klassenmethode handelt und wie die Signatur der Methode lautet.

  • Das Bild eines Actors soll gesetzt werden.
  • Die x- und y-Position eines Actors soll abgefragt werden.
  • Die Postion eines Actors soll gesetzt werden.
  • Ein Actor soll in der Welt platziert werden.
  • Die Breite der Welt soll abgefragt werden.
  • Eine Zufallszahl soll erzeugt werden.
  • Greenfoot soll anhalten.

Mit Hilfe der gerade gefundenen Methoden kannst Du nun einige Dinge implementieren:

Aufgabe 4 - Basifunktionalität

Ergänze im Programm folgende Funktionalität:

  • Beim Erzeugen eines Frosches soll das Bild entsprechend dem übergebenen Parameter gesetzt werden.
  • Beim Erzeugen der Welt sollen ein grüner und ein blauer Frosch zufällig auf der Welt erzeugt werden.

Aufgabe 5 - Springen

Der Frosch soll nun zufällig ein Feld weiterspringen. Dabei verringert sich seine Kraft um einen Punkt. Wenn er keine Kraft mehr hat, soll Greenfoot anhalten.

Für die Bewegung gibt es mehrere Lösungsstrategien. Verwende Deine eigene oder diese hier: Es wird je eine Zufallszahl xDiff bzw. yDiff zwischen 0 und 2 für die x- und y-Position bestimmt. Von dieser Zahl wird eins abgezogen, so dass die Werte zwischen -1 und 1 liegen. Nun kann man die Position gemäß dem folgenden Pseudocode verändern: setzeNeuePosition(altesX + xDiff, altesY + yDiff)

Wiederholungen

Als nächsten müssen mehrere Fliegen und Störche auf der Welt platziert werden. Dabei können wir verschiedene Spielvarianten implementieren. Zuerst wollen wir davon ausgehen, dass der Computer eine Zufallszahl zwischen 0 und 5 "auswürfelt". Solange er eine Zahl kleiner als 5 würfelt, erzeugt er neue Fliegen. Analog könnte man für Störche vorgehen.

Wenn man mehrmals gleiche oder ähnliche Arbeiten in einer Schleife wiederholt ausführen möchte, nutzt man dazu Wiederholungen. Die oben dargestellte Idee ließe sich in Java mit Hilfe der while-Schleife formulieren:

while(Greenfoot.getRandomNumber(6) < 5)
{
   int x = Greenfoot.getRandomNumber(getWidth());
   int y = Greenfoot.getRandomNumber(getHeight());
   addObject(new Storch(), x, y);
}

Aufgabe 6 - Fliegen würfeln

Erkläre den oben dargestellten Code Zeile für Zeile genau. Ergänze den Quellcode der Welt so, dass gemäß der oben dargestellten Idee Fliegen und Störche erzeugt werden.

Wiederholungen mit definierter Wiederholungszahl

Möchte man Anweisungen z.B. 10 mal wiederholen, lässt sich das mit Hilfe einer Zählvariablen realisieren:

int i = 0;
while(i < 10)
{
	... Anweisungen ...
	i = i + 1;
}

Aufgabe 7 - Fliegen fester Anzahl

Ändere den Code so ab, dass immer z.B. fünf Fliegen und drei Störche erzeugt werden.

Aufgabe 8 - Fliegen zufälliger Anzahl

Die Zahl der Wiederholungen muss nicht als feste Zahl vorgegeben sein, sondern kann z.B. zufällig oder durch Benutzereingaben dynamisch gesetzt werden. Ändere den Code so ab, dass z.B. zwischen vier bis acht Fliegen und zwei bis fünf Störche erzeugt werden.

Wenn Du die verschiedenen Varianten der Wiederholungen ausprobiert hast, kannst Du Dich für die Variante entscheiden, die Dir für das Spiel am besten gefällt.

Klassen und primitive Datentypen

Schön wäre es, wenn man auch optisch erkennt, wenn ein Frosch gestorben ist. Dazu könnte dessen Bild z.B. halbtransparent dargestellt werden. Wie Du in der Dokumentation sehen kannst, gibt es eine Methode getImage() in der Klasse Actor, die das Bild eines Actors vom Typ GreenfootImage zurück gibt.

Dieses kann man sich nun in einer lokalen Variabeln speichern, um weitere Operation daran auszuführen. Welche dabei möglich sind, kannst Du in der Dokumentation nachlesen.

Die Transparenz eines Bildes lässt sich in Greenfoot damit nach folgendem Muster verändern:

if(kraft <= 0)
{
    GreenfootImage img = getImage();
    img.methodenaufruf(..) // Die Methode musst Du noch in der Dokumentation suchen
    Greenfoot.stop();
}

Wenn man nur einmaligen Zugriff auf das Bild benötigt, kann man die Definition einer lokalen Variablen auch auslassen:

if(kraft <= 0)
{
    getImage().methodenaufruf(..) // Die Methode musst Du noch in der Dokumentation suchen
    Greenfoot.stop();
}

Aufgabe 9 - Transparenz

Ergänze die Froschklasse gemäß dem obigen Muster, um beim "Sterben" die Transparenz des Bildes zu verändern.

Beachte, dass Du durch getImage() ein Objekt zurückgeliefert bekommst, das Du Dir hier in einer Variablen gespeichert hast. Da Objekte Methoden besitzen, kannst Du diese natürlich auch aufrufen. Durch die Variable img erhältst Du also Zugriff auf ein Objekt einer Klasse.

Bei primitiven Datentypen wie int oder boolean funktioniert dies nicht. Ein Aufruf der folgenden Art funktioniert also (in Java) nicht:

int x = getX();
x.tuWas(); // Kann unabhängig vom Methodennamen nicht funktionieren!

Kollisionserkennung in Greenfoot

In der Dokumentation der Actor-Klasse findest Du z.B. die folgende Methode zur Kollisionserkennung:

Beschreibung der Methode isTouching aus Actor

Die Signatur der Methode bedarf einiger Erläuterungen: protected ist ein Zugriffsmodifikator wie public oder private. Die genaue Bedeutung ist für uns hier nicht relevant. (Wer es dennoch genau wissen will: protected bedeutet, dass man in Unterklassen auf die Methode zugreifen darf, in anderen Klassen aber nicht.)

Die Methode gibt true oder false zurück, je nachdem ob ein Actor einer bestimmten Klasse berührt wird.

Als Parameter muss ein Objekt übergeben werden, das die Klasse repräsentiert. Es handelt sich also nicht um die Klasse selbst, die übergeben wird, sondern um ein Objekt mit Informationen über die Klasse. Dieses Objekt erhält man in Java z.B. mit dem Ausdruck Fliege.class

Aufgabe 10 - Essen

Ergänze die Methode zum Essen folgendermaßen: Wenn eine Fliege berührt wird, dann soll die Kraft um 10 Punkte erhöht werden und die Fliege entfernt werden. Die Methode zum Entfernen eines berührten Objekts musst Du noch finden.

Aufgabe 11 - Treffe Storch

Zum Abschluss musst Du noch in der Methode treffeStorch() ergänzen, dass Greenfoot bei Kollision mit einem Storch anhalten soll. Wenn Du möchtest kannst Du auch dafür sorgen, dass das Bild des Frosches analog dem Sterben durch Kraftlosigkeit transparent wird.

Glückwunsch: Dein Spiel ist fertig !

Wenn Du möchtest, kannst Du das Spiel noch mit Hilfe von for-Schleifen umschreiben und wie bei den Übungen beschrieben ergänzen.

Vertiefung: Zählschleifen

Um fünf mal eine Fliege auf die Welt zu setzen, hast Du Code in der folgenden Art geschrieben:

int i = 0;
while(i < 5)
{
	addObject(new Fliege(), xPosition, yPosition);
	i = i + 1;
}

Zählschleifen dieser Art kommen sehr häufig vor. Deshalb gibt es in den meisten Programmiersprachen auch for-Schleifen, die etwas kompakter als while-Schleifen sind:

for(int i = 0; i < 5; i = i+1)
{
	addObject(new Fliege(), xPosition, yPosition);
}

In diesem Fall besteht der zu wiederholende Block nur aus einer Anweisung, so dass man sogar die geschweiften Klammern weglassen könnte:

for(int i = 0; i < 5; i = i+1)
	addObject(new Fliege(), xPosition, yPosition);

Beachte, dass beide Schleifen gleich mächtig sind und sich nur in der Art der Darstellung unterscheiden.

Aufgabe 12 - for-Schleifen

Ersetze dort wo es Dir sinnvoll erscheint die Schleifen Deines Projektes durch for-Schleifen.

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